Kryptos, Gold und der Flash Crash – was Anleger jetzt wissen sollten
An den Finanzmärkten war in den vergangenen Wochen einiges los. Besonders der Kryptomarkt wurde durch einen plötzlichen Kurssturz erschüttert – einen sogenannten Flash Crash. Innerhalb weniger Stunden verloren selbst große Kryptowährungen wie Bitcoin fast 20 Prozent an Wert. Was war passiert – und welche Lehren ziehen Anleger daraus?
Trump, Tweets und Turbulenzen
Auslöser war einmal mehr Donald Trump. Mit der Ankündigung neuer Zölle und eines möglichen Handelskonflikts mit China brachte er die Märkte durcheinander – nur um wenig später wieder zurückzurudern. Während die klassischen Börsen am Wochenende geschlossen waren, handelten Kryptobörsen weiter. Das führte zu massiven Abverkäufen: Bitcoin fiel um knapp 20 Prozent, kleinere Coins verloren noch deutlich mehr.
Sebastian Müller von Wellen Trading vermutet, dass hinter diesen Bewegungen nicht nur Zufall steckt. Immer wieder wurden in der Vergangenheit kurz vor Trumps Tweets große Short-Positionen aufgebaut. „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt“, sagt Müller. Ob Kalkül oder nicht – in wenigen Stunden wurden über 100 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung ausgelöscht.
Das Risiko des Hebels
Viele Privatanleger mussten schmerzhaft erfahren, wie riskant gehebelte Krypto-Produkte sind. Schon kleine Kursbewegungen können zum Totalverlust führen. „Wer mit Hebel auf Kryptos setzt, zockt – das ist kein Investment“, warnt Dirk Heß von nextAssets. Hebelprodukte können binnen Sekunden ausknocken, problematisch wenn der Basiswert rund um die Uhr gehandelt wird.
Der Flash Crash zeigte eindrucksvoll, dass viele Trader die Dynamik solcher Produkte unterschätzen. Die Folge war die größte Liquidation in der Geschichte des Kryptomarkts – ein Weckruf für alle, die auf schnelle Gewinne setzen. Heß und Müller sind sich einig: Künftig wird sich der Markt verändern. Viele Anleger werden langfristiger denken und weniger auf spekulative Hebelgeschäfte setzen.
Vom Casino zur Reifeprüfung
Lange galt der Kryptomarkt für viele als Casino – ein Ort für extreme Gewinne und ebenso extreme Verluste. Doch die jüngsten Ereignisse markieren möglicherweise den Beginn einer neuen Phase. Müller spricht von einem „Leverage Reset“, einem Rücksetzen des Marktes auf ein gesünderes Maß an Risiko.
Statistisch zeigt sich, wer Bitcoin über Jahre hält, hatte in der Vergangenheit eine geringere Verlustwahrscheinlichkeit. Langfristige Strategien zahlen sich aus. Heß betont, dass es einen klaren Unterschied gibt zwischen kurzfristigen Spekulanten und Investoren, die an die Technologie glauben. Große Projekte wie Bitcoin, Ethereum oder Solana hätten längst reale Anwendungsfälle.
ETPs als Zugang für Anleger
Wer am Kryptomarkt agieren möchte, ohne sich mit Wallets oder Kryptobörsen auseinandersetzen zu müssen, kann auf sogenannte ETPs (Exchange Traded Products) zurückgreifen. Die börsengehandelten Produkte von nxtAssets sind physisch hinterlegt – für jeden Bitcoin-ETP wird ein echter Bitcoin-Anteil gekauft und verwahrt.
Solche Produkte sind für viele Privatanleger eine einfache Möglichkeit, am Markt teilzunehmen. Sie können über die Hausbank oder den Broker gehandelt werden, ähnlich wie Aktien. Unter bestimmten Bedingungen bieten sie zudem steuerliche Vorteile: Wer ein physisch hinterlegtes Produkt länger als ein Jahr hält, kann mögliche Gewinne aktuell steuerfrei realisieren.
Heß rät jedoch auch hier zu Umsicht: „Langfristig investieren lohnt sich – kurzfristige Spekulation führt meist nur zu Stress und Verlusten.“
Gold: Parallelen und Unterschiede
Während Kryptowährungen Rückschläge erlebten, geriet Gold ins Wanken. Nach einer spektakulären Rallye von über 60 Prozent im laufenden Jahr folgte eine abrupte Korrektur. Der Goldpreis fiel an einem Tag um sechs Prozent – der stärkste Rückgang seit über einem Jahrzehnt.
Laut Müller war die Bewegung überfällig. Der Markt sei überhitzt gewesen, der sogenannte RSI-Wert auf einem Rekordniveau. Dennoch bleibe die langfristige Perspektive positiv: geopolitische Risiken, Inflationssorgen und der Trend vieler Zentralbanken, ihre Reserven breiter aufzustellen, stützen den Goldmarkt weiterhin.
Heß sieht Parallelen zur Kryptowelt: Auch Gold erlebe immer wieder unerwartete Sprünge – nach oben wie nach unten. Doch langfristig sei das Edelmetall ein fester Anker im Portfolio, genauso wie etablierte Kryptowährungen es zunehmend werden könnten.
Fazit: Weniger Hype, mehr Haltung
Der Flash Crash war ein Schockmoment, aber auch ein Wendepunkt. Er zeigt, dass die Zeit des blinden Spekulierens vorbei sein könnte. Anleger, die sich von Emotionen und kurzfristigen Trends leiten lassen, laufen Gefahr, ihr Kapital zu verlieren. Wer dagegen langfristig denkt, Risiken versteht und Geduld mitbringt, kann selbst in volatilen Märkten bestehen.
Ob Krypto oder Gold – entscheidend ist nicht der schnelle Gewinn, sondern die klare Strategie. Märkte werden auch künftig schwanken, Tweets werden Schlagzeilen bewegen. Doch wer Ruhe bewahrt, diversifiziert investiert und Hebel meidet, hat die besten Chancen, langfristig erfolgreich zu sein.
28.10.2025, nxtAssets
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